Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08
On stage
Die amerikanische Sängerin Madeleine Peyroux lässt niemanden unberührt. Mit ihrer Stimme und ihrem Feeling verzaubert sie immer wieder ihr Publikum.
Am 8. Juli gastierte Sie im Arkadenhof des Wiener Rathauses. Elke Tschaikner präsentiert die Höhepunkte dieses Konzertabends.
Madeleine Peyroux
Kaum eine andere zeitgenössische Sängerin versteht es mit solch zärtlicher Unerbittlichkeit in Stille und Agonie zu locken, wie Amerikanerin Madeleine Peyroux.
Live, aber auch auf Platte. In ihrer Stimme schimmert die Patina der vierziger Jahre. Folgerichtig tummelt sich die Amerikanerin mit französischen Wurzeln am liebsten
in Liedern dieser Ära: Bessie Smith, Hank Williams und jede Menge obskurer Lagerfeuersongs aus dem Wilden Westen. Daneben gibt es in Peyrouxs exquisitem
Repertoire auch vereinzelt zeitgenössisches Liedgut etwa von Leonard Cohen oder Elliot Smith. Ähnlich wie manche vor Krokodilen oder dem berühmten schwarzen
Mann zurückscheuen, versucht die schüchterne Chanteuse die Begegnung mit der Spezies Musikjournalist möglichst zu vermeiden. Das gnadenlose Musikbusiness
erlaubt ihr dies aber nicht und so stellt sich neugierigen Fragestellern mit einer nicht undelikaten Mischung aus Schroffheit und Niedlichkeit, lockt ihn sprachliche
Sackgassen und imponiert zuweilen mit plötzlichem Verstummen. "Das Interpretieren von Liedern ist halt meine Art intensiver zu leben. Alte Szenerien wieder zum
Leben zu erwecken, fasziniert mich einfach. Mag meine Musik für manche auch klingen wie aus einer anderen Zeit, in Wahrheit gibt es in ihr eine subtile Dialektik
zwischen alter Interpretationsmanier und modernem Ausdruck." Bei ihren intensiven Live-Auftritten schafft sie ohne Zuhilfenahme falscher Innigkeitsrituale eine
Atmosphäre größter Intimität.
Als sie mit ihrem großartigen Album "Dreamland" debütierte, hatte man den kometenhaften Verlauf einer Karriere, die für Peyroux in den Straßen von Paris begann,
sonnenklar vor dem inneren Auge. Doch die Halbamerikanerin mit den französischen Vorfahren entschied sich nach dem großen Erfolg von "Dreamland" dafür, sich
wieder zurückzuziehen. 2005 endlich, lag ihr zweites Album "Careless Love" vor, auf dem sie abermals ihre verzehrende Stimme durch steinalte Songs von Hank
Williams ("Weary Blues"), Josephine Baker ("J´ai deux amours") und W.C. Handy ("Careless Love") wandern ließ. Vom Timbre stark an Billie Holiday erinnernd, sie
aber in keinem Moment nachahmend, interpretiert Peyroux unter der Regie des Produzenten Larry Klein (Joni-Mitchell) auch Lieder eines Bob Dylan und Leonard
Cohen in sehr eigenwilliger Manier und verfertigte gemeinsam mit Jesse Harris ein Songkleinod mit dem Titel "Don´t wait too long", in dem die bedeutungsvolle Zeile
"Sometimes you´ve got to lose it all, before you find your way" sehr vibrierend zu Leben erwacht.
Auf ihrem vierten Album „Bare Bones“, dem dritten unter der Ägide von Erfolgsproduzent Larry Klein, lockt sie mit selbst komponierten Songs. Als Kombattanten einer
aufs Wesentliche reduzierten Liedkunst konnte sie Granden wie Walter Becker, David Batteau und Joe Henry gewinnen. Inspiriert durch das Buch „When Things
Fall Apart: Heartfelt Advice for Difficult Times“ von der Buddhistin Pema Chodron, befassen sich die Lieder mit dem ständigen, unmerklichen Wandel alles Lebendigen.
Erstaunlicherweise führt diese Befassung mit der eigenen Endlichkeit teilweise zu beinah fröhlichen Songs. Hoffnungslosigkeit wird ein Achselzucken entgegengesetzt.
Peyroux intoniert die schwere Lyrik auf bewunderswert, schläfrige Weise. Noch immer schimmert in ihrer Stimme die Patina der Vierzigerjahre durch. Bessie Smith,
Billie Holiday, Hank Williams – sie alle sind irgendwie lebendig in Peyroux sensibel agierendem Organ. Trotzdem ist da eine subtile Dialektik am Werk, die klassische
Interpretationsmanier mit modernem Ausdruck verbindet.
Some say Peyroux's voice is a throwback to the sultry singers of the 1940s. This American singer of French heritage also somehow feels rooted to that era,
singing melancholy songs originally made popular by Bessie Smith, Hank Williams and even old cowboy songs once heard around campfires. However, her
selections also include contemporary singer-songwriters such as Leonard Coen or Elliot Smith. Often compared favourably to Billie Holiday, she says that
singing is “a way of living intensely” and she is fascinated by the way a song can revive a certain place or a specific feeling. Her 1997 debut album “Dreamland”
and its recent follow-up “Careless Love” (with sings by Josephine Baker, Hank Williams, WC Handy and others) have been praised by critics and music lovers alike.
line up:
Madeleine Peyroux – leader, vocals, acoustic guitar
Darren Beckett – drums
Barak Mori – bass
Pat Bergeson – guitar and mandolin
Gary Versace – pianos and organ
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 01. Intro On Stage
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 02. Dont't wait too long
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 03. anouncement 01
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 04. Bare bones
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 05. anouncement 02
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 06. La Va
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 07. I must be saved
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 08. You Can't Do Me
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 09. You're Gonna Make Me Lonesome When You Go
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 10. Dance Me to the End of Love
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 11. anouncement 03
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 12. Instead
Madeleine Peyroux - Live at Arkadenhof Vienna 2009 07 08 - 13. Outro On Stage
Total time: 50:35
Source: Radio Broadcast - Sony Tuner to PC(Soundcard), Adobe Audition cut, cleaned with Wave Purity(background noise), dbpoweramp to flac8